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Fehlende Ressourcenbereitstellung

Fehlende Ressourcenbereitstellung ist eine Verhinderungstechnik, bei der notwendige Ressourcen für Veränderungen absichtlich nicht zur Verfügung gestellt werden. Ohne ausreichendes Budget, Personal oder Material können Projekte nicht umgesetzt werden. Dies führt zu Stillstand, Frustration und kann die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen. Um dem entgegenzuwirken, sollten transparente Budgetierungsprozesse etabliert, Business Cases erstellt und offene Kommunikation gefördert werden. So können wichtige Projekte realisiert und das Potenzial des Unternehmens voll ausgeschöpft werden.

  • Muster: Anstatt Veränderungen offen abzulehnen, werden notwendige Ressourcen zurückgehalten oder nicht bereitgestellt, um die Umsetzung von Projekten zu verhindern.
  • Typische Aussagen: „Leider ist das Budget für dieses Jahr bereits ausgeschöpft.“ – „Wir haben aktuell keinen Spielraum für zusätzliche Investitionen.“ – „Vielleicht können wir das im nächsten Quartal erneut prüfen.“
  • Kommunikationsebene: Durch das Vorenthalten von Ressourcen werden Projekte indirekt gestoppt, ohne offen Widerstand zu zeigen. Die fehlende Ressourcenbereitstellung zielt darauf ab, Veränderungen zu verhindern, indem ihre Umsetzung unmöglich gemacht wird.

Tagtäglicher Anwendungsfall – Wenn wichtige Mittel verwehrt bleiben

Dein Team hat ein vielversprechendes Projekt entwickelt, das die Effizienz der Produktionsprozesse steigern könnte. Alle notwendigen Planungen sind abgeschlossen, und das Team ist bereit für die Umsetzung. Doch als es um die Freigabe des Budgets geht, wird der Antrag von der Geschäftsführung abgelehnt. Herr Schmidt, der Finanzdirektor, begründet dies mit „aktuellen Sparmaßnahmen“ und schlägt vor, das Projekt auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Ohne die notwendigen finanziellen Mittel kann das Projekt nicht starten.

Ziel und Zweck – Veränderungen durch Ressourcenentzug verhindern

Durch die fehlende Bereitstellung von Ressourcen wird das Projekt effektiv gestoppt. Herr Schmidt möchte möglicherweise Risiken vermeiden oder hat andere Prioritäten, die er für wichtiger hält. Indem er die finanziellen Mittel verwehrt, kontrolliert er, welche Projekte umgesetzt werden und welche nicht. Dies kann auch dazu dienen, Machtstrukturen aufrechtzuerhalten oder eigene Interessen durchzusetzen.

Kontext – Eine Kultur der Kontrolle und konservativen Finanzpolitik

Dieses Verhalten tritt oft in Organisationen auf, in denen die Kontrolle über Ressourcen zentralisiert ist und eine konservative Finanzpolitik verfolgt wird. Entscheidungen werden von wenigen Personen getroffen, ohne die Bedürfnisse und Potenziale einzelner Projekte umfassend zu berücksichtigen. Es fehlt an Transparenz und strategischer Ausrichtung bei der Ressourcenverteilung.

Der Schaden – Stillstand und Frustration

Die Verweigerung von Ressourcen führt zu Projektabbrüchen und verhindert Innovationen. Mitarbeiter sind frustriert, da ihre Arbeit nicht gewürdigt wird und ihre Anstrengungen ins Leere laufen. Dies kann zu Demotivation und einem Rückgang der Mitarbeiterzufriedenheit führen. Zudem verliert das Unternehmen möglicherweise an Wettbewerbsfähigkeit, da wichtige Verbesserungen nicht umgesetzt werden.

Mögliche Lösungen – Transparente Budgetierung und Priorisierung

Um diesem Problem entgegenzuwirken, ist es wichtig, transparente Prozesse für die Ressourcenverteilung zu etablieren. Im Beispiel könnte das Team einen Business Case erstellen, der die Vorteile und den erwarteten ROI (Return on Investment) des Projekts klar darstellt. Dadurch werden die Entscheidungsgrundlagen objektiver und nachvollziehbarer.

Eine offene Kommunikation mit der Finanzabteilung kann helfen, Bedenken auszuräumen und gemeinsame Lösungen zu finden. Vielleicht gibt es alternative Finanzierungsmöglichkeiten oder Möglichkeiten, das Projekt in Phasen umzusetzen.

Führungskräfte sollten zudem sicherstellen, dass die Ressourcenallokation mit den strategischen Zielen des Unternehmens übereinstimmt. Regelmäßige Überprüfungen der Prioritäten und eine Einbindung der Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse fördern das Verständnis und die Akzeptanz von Entscheidungen.

Fehlende Ressourcenbereitstellung: Beispielcase und Lösungsansatz

Unangemessenes Verhalten – Was gar nicht geht

Situation:

Das Entwicklungsteam möchte eine neue Softwarelösung implementieren, die die Effizienz steigern würde. Frau Lehmann, die für das Budget verantwortlich ist, teilt mit: „Wir haben dafür aktuell keine Mittel. Vielleicht nächstes Jahr.“ Trotz mehrfacher Nachfragen bleibt sie dabei und bietet keine weiteren Erklärungen oder Alternativen an.

Problematisches Verhalten:

  • Verweigert die Bereitstellung notwendiger Ressourcen, ohne konkrete Gründe zu nennen.
  • Blockiert das Projekt durch fehlende Unterstützung.
  • Kommuniziert nicht transparent und bietet keine Lösungsansätze.
  • Demotiviert das Team durch mangelnde Wertschätzung ihrer Arbeit.

Angemessenes Verhalten – Wie man es machen sollte

Alternative Reaktion von Frau Lehmann:

„Das Projekt klingt vielversprechend. Aktuell ist unser Budget jedoch begrenzt. Könnten wir gemeinsam überlegen, ob wir das Projekt in Etappen umsetzen oder nach alternativen Finanzierungsquellen suchen?“

Positives Verhalten:

  • Zeigt Wertschätzung für das Projekt und das Engagement des Teams.
  • Kommuniziert offen über die Budgetbeschränkungen.
  • Bietet Unterstützung bei der Suche nach Lösungen.
  • Fördert Zusammenarbeit und hält den Fortschritt aufrecht.

Verfügbare Quellen

  1. Pfeffer, J., & Salancik, G. R. (1978). The External Control of Organizations: A Resource Dependence Perspective.

    Erläutert, wie Ressourcenabhängigkeiten das Verhalten von Organisationen und deren Mitglieder beeinflussen.

  2. Kotter, J. P., & Schlesinger, L. A. (2008). “Choosing Strategies for Change.” Harvard Business Review, 86(7/8), 130–139.

    Diskutiert verschiedene Widerstandsformen gegen Veränderungen, einschließlich des Entzugs von Ressourcen, und wie man ihnen begegnen kann.

  3. Beer, M., & Nohria, N. (2000). Breaking the Code of Change.

    Untersucht die Herausforderungen bei Veränderungsprozessen und betont die Bedeutung von Ressourcenmanagement

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